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2.25 l (44,00 € / 1 l)
Die Wiege des Barolo: Terroir und Tradition
Das Herz des Barolo schlägt in der piemontesischen Region Le Langhe, genauer gesagt: in elf ausgewählten Gemeinden südwestlich von Alba. Diese Hügellandschaft mit Weinbergen, die sich zwischen 170 und 540 Metern über dem Meeresspiegel erheben, wurde 2014 von der UNESCO als Welterbe ausgezeichnet. Nebbiolo gedeiht hier auf Böden, die sich überwiegend aus Kalkmergel und Ton zusammensetzen. Unterschiedliche lokale Bodenzusammensetzungen, etwa mit Sand, Eisen, Phosphor und Kalium, prägen den individuellen Charakter der Weine zusätzlich.


Geschichte des Barolo: Vom Schlosswein zum König der Weine
Die Winzer im Nordosten Italiens wissen ihren Nebbiolo schon lange zu schätzen:
- Erste urkundliche Erwähnung der Rebsorte im Jahr 1266 im heute zur Metropolregion von Turin gehörenden Schloss von Rivoli.
- La Morra, eine der elf Barolo-Gemeinden, wurde 1431 als Anbauort der wertvollsten Nebbiolo-Reben genannt.
- International bekannt wurde ein Wein namens »Barol« durch eine diplomatische Sendung nach London im Jahr 1751.
- 1787 notierte der spätere US-Präsident Thomas Jefferson in einem Reisetagebuch, Wein aus Nebbiolo sei "seidig wie ein Madeira, herb wie ein Bordeaux und spritzig wie ein Champagner".
Bis etwa 1830 geriet der Barolo in der Regel allerdings eher süßlich. Die späte Ernte der Nebbiolo-Trauben im Oktober konnte dazu führen, dass die einsetzende Kälte die Aktivität der Hefen während der Gärung verlangsamte oder gar zum Erliegen brachte.
Die neuere Geschichte des noblen Rosso ist eng mit dem Namen Marchesi di Barolo verbunden, die die Weine der umliegenden Lagen unter dem Namen "Barolo" zusammenfassten.
Mittlerweile trocken und überaus charaktervoll ausgebaut, avancierte der Rotwein aus Norditalien bald zum Lieblingswein der Aristokratie und krönte 1861 die Inthronisierung des ersten gesamtitalienischen Königs Viktor Emmanuel II. Was ihn denn auch (jedenfalls der Legende nach) zum »Wein der Könige, König der Weine« adelte.
Das Streben der Marchesi di Barolo nach Exzellenz und ihr Engagement im Piemont ähnelt der bedeutenden Rolle, die Castello Banfi für den Brunello di Montalcino in der Toskana spielte.
Ihr nachhaltiger Einfluss spiegelt sich heute unter anderem in den strengen Qualitätsstandards wider, die in den über 50 DOC- und DOCG-Appellationen festgelegt sind.
Für Barolo gibt es keine IGT. Die Winzer setzen stattdessen kompromisslos auf die hohen Standards der DOCG.

Eine neue Generation mischt sich ein: Die Modernisierung des Barolo
In den 1980er und 1990er Jahren sorgte eine Gruppe junger Weinproduzenten im Barolo für frischen Wind in der traditionell geprägten Region. Inspiriert von internationalen Entwicklungen begannen diese als „Barolo Boys" bekannt gewordenen Winzer, neue Wege in der Weinbereitung und im Ausbau zu beschreiten.
Der Einsatz von Barriques (kleinen Eichenfässern) sowie kürzere Mazerationszeiten führten zu kontroversen Diskussionen zwischen "Modernisti" und "Traditionalisti".
Letztlich aber veränderten sie die Wahrnehmung und den Stil einiger Barolo-Weine und trugen dazu bei, die Region international noch bekannter zu machen.
Barolo Boys. The Story of a Revolution (2014) – International Trailer HD
Die "Barolo Boys" (Italien, September 2014)
Die spannende Phase der Erneuerung lieferte rund 30 Jahre später den Stoff für den Dokumentarfilm "Barolo Boys. Storia di una Rivoluzione". Zwei Monate nach seiner Premiere gewann der 64-minütige Film den DOC Wine Travel Food Prize 2014 für den besten Film zum Thema Wein und Essen.
Ihre Majestät, die Nebbiolo-Traube
Die Nebbiolo-Traube, eine wahre Diva unter den Rebsorten, genießt ihre späte Reife in den besten Lagen des Piemont – nicht selten bis in den goldenen Oktober hinein. Ihren geheimnisvollen Namen trägt sie möglicherweise aufgrund der Herbstnebel („nebbia" im Italienischen), die in dieser Jahreszeit oft über den Hügeln der Langhe liegen und die Weinberge in eine mystische Atmosphäre tauchen. Eine andere Erklärung verweist auf den weiß schimmernden Belag, der sich mit zunehmender Reife auf den Beeren ausbildet und an einen feinen Nebelschleier erinnert.

So zart ihre Schale erscheint, so kraftvoll sind die Tannine und die lebendige Säure, die die Traube birgt - das stabile Rückgrat für die bemerkenswerte Langlebigkeit des Barolo. Schon in seiner Jugend verströmt dieser Wein ein betörendes Bouquet, das an zarte Rosenblätter und saftige Kirschen denken lässt, untermalt von einer subtilen, erdigen Tiefe. Mit den Jahren vollzieht er eine faszinierende Metamorphose, enthüllt Anklänge von herbem Teer, würzigem Lakritz und getrockneten Kräutern - ein Spiegel seiner komplexen Persönlichkeit. Diese Wandlung macht den Nebbiolo so einzigartig und prägt den unverwechselbaren Charakter des Barolo.
Barolo vs. Barbaresco: Zwei Brüder, unterschiedliche Persönlichkeiten
Sie gehen beide aus der edlen Nebbiolo-Traube im Herzen des Piemonts hervor - und könnten stilistisch kaum unterschiedlicher auftreten. Im etwas kleineren, von sandigeren Böden geprägten Anbaugebiet des Barbaresco reift diese Rebsorte in der Regel früher. Hier sind ihre Tannine weicher, die Frucht ist oft lebendiger und geschmeidiger. Barbaresco kann eine ausgezeichnete Wahl sein, wenn Sie einen Nebbiolo mit Charme und Finesse suchen, vielleicht auch für einen besonderen Abend, für den der Wein nicht jahrelang im Voraus geplant werden soll.
Brunello di Montalcino vs. Barolo: Ein Vergleich der Giganten
Wenn von den bedeutendsten Rotweinen Italiens die Rede ist, fallen unweigerlich zwei Namen: Barolo und Brunello. Weine wie Castello Banfi Brunello di Montalcino und Marchesi di Barolo repräsentieren die Spitze italienischer Weinkultur, doch sie könnten unterschiedlicher kaum sein. Brunello stammt aus der Toskana und wird reinsortig aus der Sangiovese-Traube gekeltert. Er verführt mit Aromen von dunklen Kirschen, Leder und mediterranen Kräutern. Während der Barolo seine Kraft und Vielschichtigkeit aus dem Nebbiolo und dem Terroir Norditaliens schöpft, verkörpert der Brunello die geschmeidig-raffinierte Anmut und Wärme der Toskana.
Merkmal | Barolo | Brunello di Montalcino |
---|---|---|
Rebsorte | Nebbiolo | Sangiovese Grosso |
Region | Piemont | Toskana |
Typische Aromen | Rose, Teer, Kirsche, Lakritz | Dunkle Kirsche, Leder, Kräuter |
Struktur | Kräftig, Tanninbetont | Elegant, Säurebetont |
Reifepotenzial | Sehr hoch | Hoch |
Die Kunst der Reife: Wie lange sollte Barolo lagern?
Auch wenn das Gesetz für einen Barolo DOCG eine Reifezeit von mindestens 38 Monaten vorschreibt, davon 18 im Holzfass, so entfaltet er seine wahre Größe oft erst im fortgeschrittenen Alter. Bis zu zehn Jahre und länger kann es dauern, bis seine einst ungestümen Tannine sich zähmen und eine samtige Textur annehmen. Seine optimale Trinkreife erreicht er meist zwischen dem zehnten und fünfzehnten Lebensjahr.


- DOCG Barolo: Gesetzliche Mindestreife 38 Monate (18 im Holz).
- Barolo Riserva: Gesetzliche Mindestreife 62 Monate (18 im Holz).
- Optimale Trinkreife: Oft nach 10 bis 15 Jahren.
- Lagerpotenzial: Die besten Weine können weitere 10 bis 15 Jahre reifen.
- Optimale Lagerbedingungen: Kühl (circa 12 bis 15 Grad Celsius), dunkel und mit konstanter Luftfeuchtigkeit (circa 70 bis 80 Prozent).
Kulinarische Freuden: Barolo und seine compagni di tavola ideali
Ein Wein von solch erhabener Statur verlangt nach charaktervollen Speisen. Barolo ist der perfekte Begleiter zu reichhaltigen Fleischgerichten wie geschmortem Rind, Wild oder Lamm. Auch Trüffelgerichte, die das erdige Aroma des Weins aufgreifen, harmonieren wunderbar. Oder ein reifer, kräftiger Käse. Ohne Pasta geht es nicht? Dann gönnen Sie sich den Luxus des legendären Barolo 2016 zu klassischen Agnolotti al Ragù piemontese - oder zu zeitlos-eleganten Tagliatelle al Burro e Salvia.

Die besten Jahrgänge: Ein Blick in die Annalen
Jahrgang | Bewertung | Charakteristik |
---|---|---|
2016 | Exzellent | Strukturreich, feine Tannine, große Eleganz, langes Reifepotenzial |
2015 | Sehr gut | Warm, vollmundig, zugänglich mit reifer Frucht |
2013 | Exzellent | Klassisch, elegant, ausgewogene Säure und Tannine |
2010 | Herausragend | Kraftvoll, komplex, mit außergewöhnlichem Reifepotenzial |